Höhepunkte, Avantgarde und Unveröffentlichtes für die 127. Saison
Eine Ankündigung der etwas anderen Art – geboren aus der Vorstellung, unser «Arbeitsgerät», den Musiksaal und eine der drei Säulen der Programmgestaltung, das Orchesterkonzert, in den Vordergrund rücken zu wollen (neben dem Klavierkonzert und der Kammermusik). Näheres ergibt sich aus unseren Programmheften. Das Programm gestaltet sich neu, in drei Teilen, was Sie ja bereits im vergangenen Mai bei einigen zusätzlichen Veranstaltungen erfahren konnten. In der neuen Saison sitzt der Akzent auf einer Reihe von Parallelveranstaltungen, die wunderbare Momente für ein gemeinsames Erleben versprechen. Und nicht zu vergessen die grosse Premiere einer Zusammenarbeit mit dem TPR!
In der Folge eine kleine Vorschau auf die kommenden Events:
Die 127. Saison startet am 28. September mit den treuen Freunden der Société de Musique und eröffnet mit dem bekannten französischen Geiger Renaud Capuçon. Er spielt erstmals gemeinsam mit dem Tessiner Pianisten Francesco Piemontesi. Auf dem Programm stehen vor allem zwei wunderbare Mozartsonaten für Klavier und Violine. Nach dem Konzert stehen beide Künstler für die Signierung ihrer CDs bereit. Francesco Piemontesi hat im Februar 2018 übrigens die drei letzten Klaviersonaten von Schubert im Musiksaal aufgenommen, in derselben Woche, in der auch sein Konzert für die Société de Musique stattfand. Das Album kommt am 20. September 2019 bei Pentatone heraus.
Ein weiterer gern gesehener Gast, der polnische Pianist Piotr Anderszewski, spielt am 8. November Werke von Bach und Schumann – beides Komponisten, die er ganz besonders liebt.
Das Mendelssohn Kammerorchester Leipzig, eines der besten deutschen Kammerorchester, gastiert erneut in La Chaux-de-Fonds für ein Exklusivkonzert mit Werken von Haydn und Bach, zum ersten Mal in Begleitung der aussergewöhnlichen armenischen Geigerin Chouchane Siranossian. Chouchane Siranossian wohnt in der Schweiz und hat vor allem bei Tibor Varga studiert.
Ein weiterer Leckerbissen ist der erneute Auftritt der lautten compagney, eines der gegenwärtig besten Barockensembles, das uns bereits am 1. Dezember mit einem wunderbaren Weihnachtsgeschenk aufwartet – ein aussergewöhnliches, ganz der opera seria des 18. Jahrhunderts geweihtes Programm, jener Epoche, in der die Heldenrollen von Kastraten gesungen wurden. Eine Mischung der Genres (feminin und maskulin), die es zu entdecken gilt mit der Mezzosopranistin Vivica Genaux und dem Countertenor Lawrence Zazzo – beide erstmals in La Chaux-de-Fonds. Die beiden lyrischen Stars interpretieren bekannte Werke von Händel, Hasse, Porpora, Vinci u. a.
Im Zusammenhang mit den bislang unaufgeführten Werken ist der Auftritt der französischen Pianistin Lise de la Salle zu nennen, gemeinsam mit der Jenaer Philharmonie, ein traditionsreiches deutsches Orchester unter der Leitung des Schweizer Dirigenten Simon Gaudenz (Collegium Musicum Basel). Die Veranstaltung setzt den Schwerpunkt auf die Rhapsodie als Musikform und dies mit zwei Klassikern ((Rachmaninov und Gershwin) und zwei unterschätzten Komponisten (Enescu und Stanford).
Am 24. Januar 2020 spielt der Pole Rafal Blechacz ein Klassikprogramm vor allem mit Werken von Beethoven – dessen 250. Geburtstag im kommenden Jahr gefeiert wird – und einer Sonate von Chopin, wobei Blechacz inzwischen als einer der besten Chopin-Interpreten gilt.
Am 19. Februar geht es weiter mit der georgischen Starpianistin Khatia Buniatishvili, einer engagierten Humanistin und Feministin, die sich nicht scheut, stilistische Codes und Grenzen zu sprengen. Khatia Buniatishvili wird begleitet vom Orchestra della Svizzera italiana unter der Leitung von Markus Poschner, mit einem Programm von Rossini, Beethoven und Schubert.
Der März ist ganz der Kammermusik gewidmet – dies mit zwei renommierten Ensembles. Am 18. März begrüssen wir zum ersten Mal das Nash Ensemble of London, eine kammermusikalische Formation von Musikern der grössten britischen Orchester. Am 26. März wird der rote Teppich für fünf Ausnahmesolisten ausgerollt – Les Vents Français – die seit nunmehr fast fünfzehn Jahren auf eine ganz ausserordentliche Karriere blicken können.
Am 30. April kommt die 2. Wiener Schule nach La Chaux-de-Fonds, präsentiert vom Alban Berg Ensemble, einem im Jahr 2016 von Musikern des Wiener Musikvereins gegründeten Septett. Das Septett besteht vor allem aus Ariane Haering und Régis Bringolf, die auch etwas zu ihrem Strauss/Schönberg- und Mahler-Programm erzählen. Es erscheint auch auf ihrer bei der Deutschen Grammophon erschienenen CD. Präsentiert wird das Programm im Club 44 durch den Musikkritiker und Produzenten von La Matinale auf Espace 2, Julian Sykes.
Den Saisonabschluss gestaltet Andreas Ottensammer, der junge Soloklarinettist der Berliner Philharmoniker, mit einem wunderbaren Programm für Klarinette und Orchester von Weber/Verdi, begleitet vom Kammerorchester Basel.
Die Reihe der Parallelveranstaltungen hat ebenfalls Höhepunkte zu bieten, darunter aufsteigende Sterne wie die Mezzosopranistin Marina Viotti und die Geigerin Anne Luisa Kramb, Gewagtes, mit Band 1 und 2 des Wohltemperierten Klaviers von Bach, interpretiert von Cédric Pescia und die bislang noch nicht aufgeführte Begegnung zwischen Cello und Gitarre im Konzert von Nadège Rochat und Rafael Aguirre. Daneben gibt es das traditionelle Konzert der Professoren des Conservatoire de musique neuchâtelois CMNE mit einem Programm von Clara und Robert Schumann (zum zweihundertjährigen Geburtstag von Clara Schumann). Dieses Konzert wird begleitet von einer Filmbiografie im Kino ABC.
Gleichzeitig starten wir auch die Zusammenarbeit mit dem TPR, das unseren Mitgliedern und Abonnenten einen Preisnachlass auf das sehnlich erwartete Konzert von Philippe Jaroussky und Jérôme Ducros am 5. Februar 2020 gewährt (Konzert nicht im Abo).
Eine ganze Reihe der genannten Konzerte wird vom Musikwissenschaftler François Lilienfeld oder von den Künstlern selbst eingeführt.
Wir freuen uns auf Sie!
Société de Musique de La Chaux-de-Fonds